Das neue Gesetz zielt darauf ab, die Ausbildungszeit von Pflegeassistenten bundesweit auf 18 Monate zu standardisieren und den Berufseinstieg zu erleichtern. Die Reform soll am 1. Januar 2027 in Kraft treten. Derzeit gibt es 27 unterschiedlich geregelte Assistenzausbildungen in 16 Bundesländern.
Familienministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigten in einer Pressekonferenz in Berlin an, dass dies künftig ein Ende haben soll. Laut Paus würden dadurch bürokratische Hürden abgebaut und Pflegeberufe attraktiver gemacht werden. Auch ausländische Fachkräfte sollen profitieren, da eine Zulassung ohne Schulabschluss möglich sein soll, sofern die Pflegeschule eine positive Prognose stellt.
Die Initiative zur Vereinheitlichung ist mit den 16 Bundesländern abgestimmt und erfordert deren Zustimmung im Bundesrat. Paus schlug eine Vergütung von 1.000 Euro monatlich für Pflegeassistenz-Azubis vor, betonte aber, dass die Bundesregierung nicht die Kompetenz habe, Ausbildungsvergütungen festzusetzen. Beide Minister betonten die Notwendigkeit, Pflegeausbildungen attraktiver zu machen.
Lauterbach bezeichnete die derzeitige Personalsituation als „bedrohlich“ und wies auf einen bevorstehenden Personalmangel hin. Er kündigte weitere Reformen in der Pflege an, darunter eine grundlegende Pflegereform, die auch die Vergütung durch nahe Angehörige einschließt. Eine erleichterte Anerkennung von im Ausland erworbenen Pflegekompetenzen wird ebenfalls angestrebt. Lauterbach warnte vor den Problemen, die ein Rechtsruck in Deutschland für die Gewinnung und Bindung ausländischer Fachkräfte bedeuten könnte.
Im Ausbildungsjahr 2022/23 waren laut Familienministerium 15.230 Azubis im ersten Jahr der Pflege-Assistenzausbildung beschäftigt. Wie viele es durch die Reform werden könnten, ist noch unklar. Paus und Lauterbach erwarten jedoch, dass die Abbrecherquote durch verbesserte Bedingungen sinken wird.